Aluminium & Aluminiumchlorid


Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hatte 2014 eine gesundheitliche Risikobewertung zu aluminiumhaltigen Antitranspirantien erstellt. Die Datenlage war zu diesem Zeitpunkt sehr dünn und teils widersprüchlich. Das Institut hatte deshalb auf den Forschungsbedarf zum Thema aufmerksam gemacht. Nun liegen zwei neue Humanstudien vor, die eine Neubewertung von Aluminium in Antitranspirantien erforderlich machen.

Das Ergebnis der Neubewertung: Das BfR stellt fest "Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch den regelmäßigen Gebrauch von aluminiumhaltigen Antitranspirantien sind nach gegenwärtigem wissenschaftlichen Kenntnisstand somit unwahrscheinlich. ... Der Beitrag von aluminiumhaltigen Antitranspirante zur Gesamtbelastung mit Aluminium ist deutlich geringer als bisher angenommen." Lesen Sie hier die vollständige Stellungnahme 030/2020 des BfR vom 20. Juli 2020. Weiter unten im Text finden Sie ausführliche Informationen zu diesem Thema.

 

Aluminium kann gegen allerlei Beschwerden helfen; besonders gegen Schwitzen. Was steckt hinter Aluminium und wie kann es gegen Schwitzen helfen?

Was ist Aluminiumchlorid?

Aluminiumchlorid ist eine chemische Verbindung, welche zu den anorganischen Verbindungen gehört. Das heißt einfach nur, dass Aluminiumchlorid kohlenstofffrei ist. Im NRF wird das Aluminium Hexahydrat definiert und in drei Rezepturen unterteilt. Falls NRF und Hexahydrat jetzt Fragen bei Dir aufwerfen: NRF ist ein Buch der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, in welchem verschiedenste Formeln und Rezepturen für Arzneimitteln aufgezählt und erläutert werden. So kannst Du Dir im NRF die unterschiedlichsten Infos zu Arzneimitteln besorgen. Besonders zu solchen, die nicht bereits fertig, sondern angemischt sind. Daher auch der Name; NRF ist kurz für Neues Rezeptur Formularium und mittlerweile auch online verfügbar. Hexahydrat ist einfach nur die chemische Bezeichnung, um die Summenformel eines Stoffes zu verdeutlichen. Also solltest Du Dir über das Wort "Hexahydrat" keine Sorgen machen und es den Chemikern überlassen.

 

Laut NRF ist Aluminiumchlorid Hexahydrat ein Mittel zur Bekämpfung von starkem Schwitzen, also besonders bei Hyperhidrose. Aluminiumchlorid kann kühlend wirken, als Gel gereizter Haut helfen und als wässrige Lösung in Deorollern verwendet werden. 

Anwendungsgebiete und Wirkung von Aluminiumchlorid

Aluminiumchlorid hat die bekannte Wirkung, dass es Schweißdrüsen verengt oder sogar verschließt, was gegen starkes Schwitzen hilft. Besonders oft wird es bei einer Hyperhidrose zum Einsatz gebracht. Die Hyperhidrose ist krankhaft starkes Schwitzen, welches den Betroffenen durch Geruch sowie nasse und gereizte Haut überaus unangenehm werden kann. Die Schweißdrüsen sind in diesem Falle überaus aktiv und produzieren viel zu viel Schweiß, wodurch sie die Schichten der Haut ständig durchnässen. Um dem Abhilfe zu schaffen, wird oftmals Aluminiumchlorid in Deos gemischt. Meistens ist eine Lösung von bis zu 20% Aluminiumchlorid in Deos vorzufinden. Diese Konzentration an Aluminiumchlorid ist aber selten und Du erhältst sie wohl eher in Apotheken.

 

Handelsübliche Deos gegen starkes Schwitzen beinhalten niedrigere Mengen von Aluminiumchlorid. Du kannst Dir in Apotheken die entsprechende Zusammensetzung wünschen und direkt anmischen lassen.

 

Hast Du trockene oder sehr empfindliche Haut, ist dies sogar die beste Option, da Aluminiumchlorid reizend wirken kann. Trockene Haut kann bei einer zu hoch dosierten Lösung noch trockener werden und empfindliche Haut kann jucken oder sogar brennen. Deshalb sollte zu dem Aluminiumchlorid noch ein pflegender Wirkstoff beigemischt werden, um empfindliche Stellen zu schützen. Ein Beispiel für so einen Zusatz zu Aluminiumchlorid ist Glycerin.

Aluminiumchlorid findest Du allerdings nicht nur in Deos oder Antitranspiranten, sondern auch in Seifen und anderen Hygieneartikeln.

Anwendung

Leidest Du unter allgemein zu starkem Schwitzen oder gar einer Hyperhidrose, solltest Du Dich nicht nur auf übliche Deos mit geringem Anteil von Aluminiumchlorid verlassen. Am höchsten dosiert findest Du Aluminiumchlorid in Antitranspianten vor, welche bei einer Hyperhidrose häufig vom Arzt empfohlen oder sogar verschrieben werden. Diese müssen besonders aufgetragen werden, nicht einfach nur wie ein handelsübliches Deo.

 

Am Besten nutzt Du es abends vorm Schlafen, da abends der Körper und Kreislauf runterfahren und Du keine schweißtreibenden Aktivitäten mehr vollziehst. Antitranspirante mit Aluminiumchlorid gibt es in vielen Varianten, doch die flüssige Form, welche man tröpfchenweise anwenden kann, ist äußerst praktisch. Dazu säuberst Du die Stellen, welche mit Aluminiumchlorid behandelt werden sollen, benässt ein sauberes Tuch mit dem Antitranspirant und trägst es sorgfältig auf die trockene Haut auf. Über Nacht entfaltet das Aluminium seine Wirkung und hemmt die Schweißdrüsen und somit auch das Schwitzen. Da Du damit empfindliche Teile des Körpers behandelst, solltest Du nicht zu viel von dem Aluminiumchlorid benutzen. Morgens kannst Du die behandelten Körperstellen mit einer pflegenden Creme einreiben, um weitere trockene Stellen zu vermeiden und alles zu beruhigen und pflegen.

 

Beachte außerdem, dass Aluminiumchlorid Textilien verfärbt. Zieh also nicht Dein absolutes Lieblingsschlafshirt an, wenn du Aluminiumchlorid anwendest.

 

Nachdem Du es circa zwei Monate konsequent aufgetragen hast, solltest Du weniger schwitzen und langsam feststellen, dass Aluminiumchlorid tatsächlich eine positive Wirkung auf starkes Schwitzen hat. 

Schadet Aluminium der Gesundheit?

--- UPDATE vom 20.07.2020 ---

Neue Studien zu aluminiumhaltigen Antitranspirante: Beeinträchtigungen durch Aluminium unwahrscheinlich

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hatte 2014 eine gesundheitliche Risikobewertung zu aluminiumhaltigen Antitranspiranten erstellt. Die Datenlage war zu diesem Zeitpunkt widersprüchlich. Das Institut hatte deshalb auf den Forschungsbedarf zum Thema aufmerksam gemacht. Jetzt liegen zwei neue Humanstudien vor, die eine Neubewertung von Aluminium in Antitranspirante erforderlich machen.

Das Ergebnis der Neubewertung: Das BfR stellt fest "Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch den regelmäßigen Gebrauch von Aluminium haltigen Antitranspirante sind nach gegenwärtigem wissenschaftlichen Kenntnisstand somit unwahrscheinlich. ... Der Beitrag von aluminiumhaltigen Antitranspirante zur Gesamtbelastung mit Aluminium ist deutlich geringer als bisher angenommen."

Lesen Sie hier die vollständige Stellungnahme 030/2020 des BfR vom 20. Juli 2020.

 

Ist die Benutzung aluminiumhaltiger Antitranspirante gesundheitlich riskant?

Das BfR stellt fest: "Antitranspirantien mit Aluminiumchlorohydrat können täglich benutzt werden, ein Gesundheitsrisiko für Verbraucherinnen und Verbraucher ist nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand unwahrscheinlich. Dies ist das Ergebnis der Risikobewertung des BfR auf Grundlage einer neuen Humanstudie zur Aluminiumaufnahme durch Antitranspirante."

Lesen Sie den gesamten Kommentar des BfR

 

Gibt es einen Zusammenhang zwischen aluminiumhaltigen Antitranspiranten und Brustkrebs?

Das BfR stellt fest: "Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Aluminium aus Antitranspiranten und der Entstehung von Brustkrebs konnte wissenschaftlich bisher nicht belegt werden. In Studien an Mäusen wurden selbst bei hohen Dosen keine Tumore beobachtet."

Weitere Fragen und Antworten zu Aluminium in Lebensmitteln und verbrauchernahen Produkten

 

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Aluminium und Alzheimer?

Das BfR stellt fest: "Verschiedene Studien versuchten, einen Zusammenhang zwischen der Aluminiumaufnahme und einer Alzheimer-Erkrankung nachzuweisen, konnten aber keine eindeutigen Belege finden. Nach aktuellem Kenntnisstand ist ein solcher Zusammenhang unwahrscheinlich."

Weitere Fragen und Antworten zu Aluminium in Lebensmitteln und verbrauchernahen Produkten

 

Sind SweatStop® Antitranspirante sicher?

SweatStop® Antitranspirante werden als sicher und gesundheitlich unbedenklich eingestuft. Zu beachten sind die richtige Anwendung und Warnhinweise.

Aluminiumhaltige Antitranspirante werden weltweit seit Jahrzehnten erfolgreich als schweißhemmende Mittel eingesetzt. Sie sind international durch anerkannte Institute als sicher eingestuft und infolgedessen frei verkäuflich. Die EU-Kosmetikverordnung innerhalb des EU-Kosmetikrechts sowie die jeweiligen Gesundheitsministerien gewährleisten die Sicherheit der Produkte. Alle Kosmetikprodukte unterliegen einer umfangreichen Gesetzgebung mit Sicherheitsprüfungen- und Bewertungen sowie wissenschaftlichen Analysen.

Mit seiner Stellungnahme vom 20.07.2020, konstatiert das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): "Antitranspirantien mit Aluminiumchlorohydrat können täglich benutzt werden, ein Gesundheitsrisiko für Verbraucherinnen und Verbraucher ist nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand unwahrscheinlich. Dies ist das Ergebnis der Risikobewertung des BfR auf Grundlage einer neuen Humanstudie zur Aluminiumaufnahme durch Antitranspirante." Lesen Sie den gesamten Kommentar des BfR.

Ein erhöhtes Brustkrebsrisiko durch den Gebrauch von Kosmetika mit Aluminiumverbindungen wird des Weiteren von der amerikanischen Krebsgesellschaft (American Cancer Society) sowie dem deutschen Krebsforschungszentrums ausgeschlossen. Weiterhin kann keine Verbindung zwischen der Krankheit Alzheimer und der Verwendung von Aluminiumverbindungen festgestellt werden, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Rahmen ihres internationalen Programms zur Sicherheit von chemischen Inhaltsstoffen (IPCS) mit ihrem Report Nr. 194 bestätigt.

Nachfolgende anerkannte unabhängige Verbraucherinstitute bestätigen die Unbedenklichkeit von aluminiumsalzhaltigen Deodorants und Antitranspiranten und liefern weitere Informationen zu diesem Thema:

Wer dennoch auf aluminiumhaltige Antitranspirante verzichten möchte, dem werden mit Shirts gegen Schweißflecken, Achselpads oder Iontophorese-Geräten Alternativen geboten. SweatStop® IXAL Roll-on beispielsweise enthält kein Aluminium, sondern basiert auf einem innovativen Wirkstoff zur Behandlung axillärer Hyperhidrose. Hier gelangen Sie zu unserem alternativen Sortiment gegen Schwitzen.

 

Aluminium Aufnahme im Körper - worauf muss ich achten?

Aluminium ist in vielen Lebensmitteln und verbrauchernahen Produkten enthalten. In Lebensmitteln kann Aluminium natürlicherweise (wie z.B. in Kartoffeln) oder als Bestandteil von Lebensmittelzusatzstoffen enthalten sein. Auch können Aluminiumionen aus Lebensmittelverpackungen oder Geschirr auf die Lebensmittel übergehen.

Das BfR kommentiert: "Wenn Alufolie, Alu-Grillschalen oder unbeschichtete Alu-Menüschalen und -Geschirr unsachgemäß verwendet werden, kann eine vergleichsweise hohe Aluminiumaufnahme erfolgen. Diese ist für Verbraucherinnen und Verbraucher vermeidbar. Mit Blick auf die erhöhte Löslichkeit von Aluminium unter dem Einfluss von Säure und Salz sollten diese Produkte insbesondere nicht mit sauren oder salzhaltigen Lebensmitteln in Kontakt kommen, d. h. Alufolie sollte nicht für das Einwickeln von sauren oder salzigen Lebensmitteln verwendet werden. Dazu gehören beispielsweise auch aufgeschnittene Äpfel, Tomaten, Rhabarber, Salzhering, mariniertes Fleisch oder Käse. Zum Grillen sind wiederverwendbare Schalen bspw. aus Edelstahl zu bevorzugen. Weißende Zahnpasten können zur Gesamtmenge an aufgenommenem Aluminium ebenfalls beitragen. Durch die reduzierte Verwendung dieser Produkte oder einen Verzicht darauf kann die Aluminiumaufnahme gesenkt werden."

Zu hohe Aluminiumgehalte im Körper können nach derzeitigem Kenntnisstand negative Auswirkungen auf das Nervensystem, die Nieren und die Knochen haben.

Weitere Fragen und Antworten zu Aluminium in Lebensmitteln und verbrauchernahen Produkten

Fazit

Aluminiumchlorid ist eine effektive Lösung gegen starkes Schwitzen. Du findest es mit einer Dosierung von circa 5% in herkömmlichen Deos und in höherer Dosierung in Apotheken oder speziellen Antitranspiranten. Es kann zwar zu trockener Haut führen, doch diese kannst Du einfach behandeln. Die positive Wirkung auf starkes Schwitzen ist eindrücklich.

 

Spätestens nach der Stellungnahme des Bfr vom 20.07.2020 kann bedenkenlos zu einem Deo oder Antitranspirant gegriffen werden.