Hitzewallungen und Schweißausbrüche verbinden die meisten mit den typischen Wechseljahresbeschwerden. Dabei können viele Ursachen hinter der Hyperhidrose (übermäßiges Schwitzen) stecken; harmlose Auslöser, Stress oder sogar ernsthafte Krankheiten. Unter den unangenehmen Schwitzattacken leidet allerdings nicht nur das weibliche Geschlecht.
Plötzliche Schweißausbrüche können deine Lebensqualität stark einschränken und deinen Alltag beeinträchtigen. Zum Glück gibt es zuverlässige Mittel gegen Schwitzattacken, Hitzewallungen und penetranten Schweißgeruch.
Weiten sich die unter Deiner Haut liegenden Blutgefäße abrupt aus, fließt vermehrt warmes Blut aus Deinem Körperinneren in Deine Haut. Deine Körperhülle errötet, die Körpertemperatur steigt an. Du bemerkst ein unbehagliches Gefühl und ein vom Gesicht oder von der Hals-Brust-Region ausgehendes Hitzegefühl, das sich intervallartig in Deinem Körper ausbreitet. Gleichzeitig erfolgt der Schweißausbruch. Hitzewallungen in den Wechseljahren werden häufig von rasendem Puls, Herzklopfen und Schwindel begleitet.
Das Auftreten von Hitzewallungen ist bei jedem individuell. Die Häufigkeit unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. Manche erleiden nur einmal täglich oder alle paar Tage einen Schweißausbruch, andere kämpfen bis zu 30 Mal am Tag mit den unangenehmen Symptomen. Genauso unterschiedlich wie die Anzahl der Anfälle ist auch deren Dauer. Hitzewallungen können eine halbe Minute oder bis zu einer halben Stunde andauern.
Insbesondere zu Beginn der Wechseljahre klagen viele Frauen vermehrt über Hitzewallungen. Diese beeinträchtigen nicht nur tagsüber das Wohlbefinden. Häufig treten sie auch in der Nacht auf und rauben den wohlverdienten Schlaf. Die Dauer dieser Beeinträchtigung schwankt zwischen ein paar Monaten und mehreren Jahren.
Plötzliche Schwitzattacken und Schweißausbrüche können dich jederzeit treffen; beim Meeting, im Büro, beim Essen oder beim Shoppen. Deine Schweißdrüsen nehmen keine Rücksicht, ob du gerade bei einem romantischen Dinner bist oder deinen Wochenendeinkauf tätigst. Wenn du unter den Hitzeschüben leidest, musst du jederzeit damit rechnen.
Nächtliche Schwitzattacken (häufig kalter Nachtschweiß) sind typische Symptome der Wechseljahre. Insbesondere in der Prämenopause, also unmittelbar vor Beginn der Wechseljahre, leiden Frauen vermehrt in der Nacht unter diesen Beschwerden.
Im weiteren Verlauf der Wechseljahre treten die Hitzewallungen auch tagsüber auf. Warum dies so ist, ist zum größten Teil noch unklar. Sicher ist jedoch, dass der Hormonhaushalt eine große Rolle bei der Entstehung dieser Form der Hyperhidrose spielt. In dieser Lebensspanne finden viele Veränderungen im Körper statt. Das Sinken der Östrogenproduktion ist eine der Ursachen für die Beschwerden der Wechseljahre. Das Sexualhormon beeinflusst unter anderem die Wärmeregulation des Körpers. Weiters wird eine vermehrte Ausschüttung des Stresshormons Adrenalin vermutet. In den Wechseljahren kommt das komplexe System des Hormonhaushaltes gehörig durcheinander, was Betroffene unter anderem in einer Störung ihrer Thermoregulation erkennen können.
Frauen leiden nicht nur während der Wechseljahre vermehrt unter Schweißausbrüchen. Auch werdende Mütter zeigen gelegentlich ähnliche Symptome. Bei ihnen sind allerdings die
Schwangerschaftshormone für eine Erweiterung der Blutgefäße und somit für eine zeitlich begrenzte Hyperhidrose, verantwortlich.
Allerdings gibt es oftmals andere Gründe für Schweißausbrüche und Hitzewallungen und nicht immer sind Hormonumstellungen die Auslöser. Übermäßiges Schwitzen trifft vielfach auch Männer.
Viele Faktoren können Hitzewallungen beeinflussen, wobei diese häufig den Lebensstil betreffen. Stark gewürztes oder schwer verdauliches Essen, übermäßiger Genuss von Kaffee, schwarzem Tee oder Alkohol können übermäßiges Schwitzen begünstigen. Starkes Übergewicht zählt ebenfalls zu den Faktoren, die sich negativ auf eine mögliche Hyperhidrose auswirken. Wenn du unter starkem Übergewicht und übermäßiger Schweißproduktion leidest, könntest du versuchen ein paar Kilo abzunehmen. Sport und eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse und wenig oder gar kein Alkohol tun uns allen gut. Auch wenn es manchmal schwerfällt, solltest du trotzdem versuchen dich gesund zu ernähren und dir zumindest hin und wieder Zeit für eine Sporteinheit nehmen.
Außerdem steigert Stress, Aufregung, Angst und Nervosität die Schweißproduktion. Du hast sicherlich auch schon bemerkt, dass deine Hände zu schwitzen beginnen, wenn du aufgeregt bist oder dir
kalter Angstschweiß ausbricht, wenn du dich fürchtest. Bedrohliche oder beängstigende Situationen sorgen ganz schnell dafür, dass du schweißgebadet bist. Ebenso kann ständiger Stress zu
vermehrter Schweißproduktion führen. Wenn du laufend unter Strom stehst, unter Symptomen wie Müdigkeit, Atemproblemen, Schwindel und Schlaflosigkeit leidest, neigst du wahrscheinlich auch
vermehrt zu Schweißausbrüchen. Hier können Entspannungstechniken helfen, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Bemerkst du Anzeichen eines Burn-out-Syndroms an dir, geh zum Arzt und besprich mit
ihm eine mögliche Therapie.
Neben einem ungesunden Lebensstil, Übergewicht oder Emotionen wie Angst, Wut und Aufregung können auch Schmerzen die Produktion deiner Schweißdrüsen anregen. Es gibt viele Gründe, die dafür sorgen, dass wir übermäßig schwitzen. Oft sind es gewissermaßen harmlose Dinge, die uns den Schweiß ausbrechen lassen, manchmal können aber auch ernsthafte Krankheiten hinter der Hyperhidrose stecken. Mediziner weisen darauf hin, dass plötzliche Hitzewallungen durchaus ein Anzeichen für bestimmte Krankheiten sein können.
Kalter Nachtschweiß tritt beispielsweise bei Diabetes oder manchen Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf. Ebenso kann eine Schilddrüsenüberfunktion häufig Schwitzattacken hervorrufen. Ferner werden nächtliche Schweißausbrüche oftmals von Tumorerkrankungen ausgelöst. Nächtliche Hitzewallungen können darüber hinaus von verschiedenen Infektionen ausgelöst werden, welche sich dann zusätzlich mit Fieber und Schüttelfrost bemerkbar machen. In solch einem Fall solltest du unbedingt zum Arzt gehen. Ebenfalls solltest du unverzüglich zum Arzt gehen, wenn du neben einem plötzlichen Schweißausbruch Schmerzen im Brustbereich bekommst, die möglicherweise in den Arm ausstrahlen. Gemeinsam mit eventuellen Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Zittern, Schwindel und Atemnot kann dies auf einen Herzinfarkt hindeuten.
Neben Krankheiten, die häufig mit Fieber einhergehen, kann übermäßiges Schwitzen auch von verschiedenen Medikamenten ausgelöst werden. Meist handelt es sich hierbei um Medikamente, die den Hormonhaushalt beeinflussen. Sie werden unter anderem bei Brustkrebspatienten oder in der Behandlung von Osteoporose eingesetzt.
Die Behandlung von Schweißausbrüchen und Hitzewallungen zielt in erster Linie darauf ab, die Ursachen ausfindig zu machen und zu bekämpfen. Begleiten die leidigen Symptome eine andere Grunderkrankung, steht eine entsprechende medizinische Therapie im Vordergrund. Erst wenn die Grunderkrankung erfolgreich behandelt wird, wird sich die Produktion deiner Schweißdrüsen auf ein normales Maß regeln.
Ein gesunder Lebensstil wird sich hier generell günstig auf dein Wohlbefinden auswirken und jede medizinische Therapie unterstützen. Achte auf ausreichend Bewegung und eine gesunde, ausgewogene Ernährung. Iss viel frisches Obst und Gemüse, Vollkornprodukte und mageres Fleisch sowie Fisch. Reduziere deinen Kaffeeverbrauch und trinke nur gelegentlich Alkohol. Scharfe Gerichte oder schwer verdauliche Speisen tragen ebenfalls dazu bei, dass dir vermehrt der Schweiß ausbrechen kann. Zudem solltest du viel Wasser oder ungesüßten Tee trinken. Manche Menschen glauben, dass sie weniger Schweiß produzieren, wenn sie wenig trinken. Das ist jedoch falsch. Starkes Schwitzen kannst du nicht verhindern, indem du weniger trinkst. Du belastest damit nur deinen Organismus.
Kleide dich mit Naturtextilien. Du wirst erkennen, dass Baumwolle, Seide und Leinen angenehmer zu tragen sind als Kunstmaterialien. Polyester wird deine Schweißdrüsen zusätzlich anregen, zudem neigen viele Menschen zu unangenehmen Körpergerüchen, wenn sie die falschen Kunstfasern am Körper tragen. Luftige, leichte Outfits können übermäßiges Transpirieren reduzieren. Zusätzlich gibt es spezielle Funktionswäsche, die unangenehmen Schweißgeruch und Schweißflecken reduziert.
Den meisten Betroffenen ist ihre Hyperhidrose unangenehm. Ihnen ist wichtig, dass ihre Schweißausbrüche für andere nicht sichtbar sind und sie keinen unangenehmen Schweißgeruch verströmen. Das eigene Wohlbefinden steigt, wenn du dich frisch und unverschwitzt fühlen kannst und du keine Schweißflecken oder penetranten Schweißgeruch fürchten musst. Moderne Anti-Schweiß-Produkte geben dir genau diese Sicherheit. Sie sorgen für ein gepflegtes Erscheinungsbild und vermitteln dir ein angenehmes Gefühl von Frische.
Hochwertige Antitranspirantien und Deodorants reduzieren mit ihren schweißhemmenden Wirkstoffen deine Schweißproduktion. Sie werden als Roll-on, Spray, Creme oder Stift angeboten und enthalten meist Aluminiumchlorid. Antitranspirantien sind ein starkes Lokaltherapeutikum. Du wendest sie direkt an den Stellen an, an denen deine Schweißdrüsen am aktivsten sind.
Innovative Achselpads, auch Schweißpads genannt, können die Wirkung der Antitranspirantien zusätzlich unterstützen. Seit einigen Jahren werden sie immer beliebter. Du kannst damit deine Oberbekleidung vor Schweißflecken und -geruch schützen, da die die entstehende Feuchtigkeit zuverlässig absorbieren und in ihrem Inneren speichern. Nach und nach lassen sie den Schweiß verdunsten, so entsteht kein unangenehmes Nässegefühl unter den Armen.
Zusätzlich haben sich zahlreiche Hersteller auf die Produktion sogenannter Funktionswäsche spezialisiert. Die Funktionsshirts erhältst
du in verschiedenen Größen und Farben. Mit ihrem eingenähten Schweißschutz verhindern sie Schwitzflecken auf der Oberbekleidung, insbesondere unter den Achseln und hemmen darüber hinaus üblen
Schweißgeruch.
Eine weitere Möglichkeit gegen übermäßige Schweißattacken vorzugehen ist die Leitungswasser-Iontophorese. Hier wird in einem Wasserbad gezielt Gleichstrom über Hände und Füße in den Körper geleitet. Die Methode hat sich besonders bei schwitzigen Händen und Füßen, aber auch bei axillärer Hyperhidrose bewährt.
Bei besonders hartnäckigen Beschwerden kannst du dir auch Botox unter die betroffenen Hautstellen spritzen lassen. Das Nervengift unterbindet die Ausschüttung des Nervenbotenstoffes, der für die Schweißproduktion verantwortlich ist. Bei regelmäßiger Durchführung hat sich die Behandlung als sehr effektiv herausgestellt.
Sorge für ein gutes Raumklima, damit dir nächtliche Schweißausbrüche nicht deinen wohlverdienten Schlaf rauben. Lüfte dein Schlafzimmer, bevor du schlafen gehst. Die optimale Raumtemperatur liegt bei 18 Grad Celsius. Nimm am besten Baumwollkleidung oder Funktionswäsche als Nachtwäsche. Du kannst dir auch Wechselwäsche griffbereit neben das Bett legen, damit du nicht extra aufstehen musst, wenn dich kalter Nachtschweiß aus deinen Träumen reißt. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass du nur zwischen zwei Laken schläfst. Viele Nachtschwitzer haben auch hier Wechseltücher direkt neben dem Bett.
Komm zur Ruhe, bevor du zu Bett gehst. Achte auf eine gute Schlafhygiene. Verschiedenste Entspannungsübungen, wie Autogenes Training, Yoga oder Autosuggestion können ebenfalls zu einer ungestörten Nachtruhe beitragen. Die Übungen wirken sich positiv auf den Körper aus und können so insbesondere psychisch bedingte Hitzewallungen und Schweißausbrüche mindern.
Viele Betroffene schwören zusätzlich auf Naturheilmittel oder homöopathische Heilmittel. Beim Auftreten der leidigen Anzeichen von Hitzewallungen greifen sie zu pflanzlichen Wirkstoffen, wie Nachtkerze oder Traubensilberkerzenextrakt. Ein allzu starkes Ergebnis darfst du dir hier allerdings nicht erwarten. Mit Ausnahme von Rotklee oder Sojaprodukten sprechen Experten hier keine Empfehlungen aus, da sie keine tatsächliche Wirkung gegen Hitzewallungen erkennen können. Ein gewisser Placeboeffekt kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Vielleicht möchtest du Produkte mit pflanzlichen Hormonen selbst ausprobieren. Lass dich von einem Arzt beraten, er kann dir Genaueres über die Wirkung der verschiedenen Heilmittel sagen.